Social Media – die 6 schlimmsten Fehler der Unternehmen

Die 6 schlimmsten Social Media Fehler der Unternehmen
Marketing war schon immer ein schwieriges Geschäft und die sozialen Netzwerke haben an dieser Tatsache nichts geändert. Unternehmen sollten Social-Media-Marketing daher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es gilt, die individuell passende Strategie zu finden und dieser zu folgen. Social Media besteht nicht nur aus lustigen Katzenvideos und Besser leben Sprüche – es ist kein Spiel, sondern ein ernst zu nehmender Kommunikations- und Marketing-Kanal, der professionell betrieben werden möchte.

 

Warum Unternehmen an Social Media scheitern?

Ob es sich um einen Grammatikfehler, einen vergessenen Link oder ein falsches soziales Konto handelt, diese Dinge sind ziemlich häufig.Viele Unternehmen machen jedoch wahrscheinlich noch andere soziale Fehler, die sich auf ihren ROI und ihre Markenergebnisse auswirken.
Social Media ist nicht mehr nur ein „nice-to-have“ für die grundlegende Markenpräsenz und ist der Ort, an dem sich Kunden und Käufer am meisten treffen. Social Media muss eine wichtige Rolle spielen und dazu gehört auch die Beseitigung der folgenden Fehler.

Für das Scheitern von Unternehmen in den sozialen Netzwerken gibt es verschiedene Gründe:

  • Fehlende Strategie
  • Verantwortliche, die keine Lust darauf haben
  • Social Media als Spielerei abtun
  • Aktivitäten in den sozialen Netzwerken nebenher erledigen
  • Denken, Social Media ist kostenlos
  • Überzogene und falsche Erwartungen

Schauen wir uns die Gründe doch einmal im Detail an:

 

GRUND 1: Fehlende Strategie

Was möchte das Unternehmen mit Hilfe der sozialen Medien erreichen? Wofür soll dieses Marketinginstrument genutzt werde? Wo erreiche ich meine Zielgruppe – bei Facebook oder Xing? Diese und weitere Fragen sollten vor dem Einstieg in soziale Netzwerke geklärt werden. Denn nur dabei sein, ist nicht alles. Social Media Marketing ist ein permanenter Prozess, der auf einer Strategie aufgebaut sein muss, damit er zum Erfolg führt.

 

GRUND 2: Verantwortliche, die keine Lust darauf haben

Mitarbeiter, die privat den Umgang mit den sozialen Netzwerken ablehnen, eignen sich denkbar schlecht als Social Media Verantwortliche in Unternehmen. Social Media Marketing ist auch weniger eine Technik, die man studieren kann, denn es braucht Herz, Leidenschaft und Kreativität. Mitarbeiter, die gesprächsbereit, einfühlsam, hilfsbereit, serviceorientiert und verantwortungsbewusst sind. Und die Spaß an der Arbeit in sozialen Netzwerken haben.

 

GRUND 3: Social Media als leichtsinnig Spielerei abtun

Social Media als Spielerei abzutun, die dem Praktikanten oder Studenten übertragen werden kann, kann für Unternehmen gefährlich werden. Praktikanten mit dieser wichtigen Kommunikationsaufgabe zu betrauen ist absolut leichtsinnig. Der Social Media Verantwortliche ist in den sozialen Netzwerken das Sprachrohr des Unternehmens. Er oder Sie sollten dementsprechendes Wissen hinsichtlich der Unternehmensstrategie und -prozesse haben und die Marke des Unternehmens kennen. Unternehmensprofile in sozialen Netzwerken sind ebenso wichtig wie der Empfang oder die Unternehmenswebseite.

 

GRUND 4: Aktivitäten in den sozialen Netzwerken nebenher erledigen

Social Media Marketing kann man nicht mal eben nebenher erledigen. In einigen Unternehmen wird die Social Media-Arbeit als zusätzliche Aufgabe an einen Assistenten oder die Sekretärin abgegeben. Inhalte zu sammeln und zu erstellen, eine Fangemeinde aufzubauen und aktive Kommunikation in den sozialen Medien zu betreiben fordert weitaus mehr Zeit, als dass dies nur ab und an nebenher erledigt werden kann. Die Arbeit mit und in den sozialen Medien erfordert regelmäßig und mehr Zeit als nur ein paar Minütchen – wenn sie erfolgreich sein soll. Gerade in stressigen Zeiten fallen dann die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken ins Wasser. Je nachdem wie oft dies passiert und wie lange der Zustand der Abwesenheit anhält, fängt man wieder von vorne an. Denn soziale Netzwerke leben von regelmässiger Aktivität.

 

GRUND 5: Denken, Social Media ist kostenlos

Ja, die Teilnahme an den sozialen Netzwerken ist zunächst kostenlos. Die Arbeitszeit des verantwortlichen Mitarbeiters ist es nicht. Ebenso wenig wie Texte, Grafiken und Bilderlizenzen oder Anzeigen. Auch für Social Media Marketing wird Geld, im Idealfall ein Budget, benötigt.

 

GRUND 6: Überzogene oder falsche Erwartungen

Kanäle in den sozialen Plattformen sind schnell eingerichtet, aber Erfolg stellt sich meist erst auf lange Sicht ein. Um langfristig Erfolge zu verzeichnen, werden dauerhafte Aktivitäten mit interessanten Beiträgen, freundlicher Ansprache der Follower und Kritikfähigkeit benötigt, um nur einige Faktoren zu nennen. Es geht darum, langfristig Vertrauen bei den Usern aufzubauen. Und wie das mit Vertrauen so ist – man bekommt es nicht geschenkt, sondern muss es sich verdienen.

Häufig werden die sozialen Medien auch falsch verstanden: Sie sind weder für einmalige Aktivitäten gedacht noch sind sie reine Werbeflächen. Social Media Marketing hat zunächst wenig mit Werbung zu tun. Es dreht sich nicht alles um Produkte und Dienstleistungen. Es geht um die Kommunikation mit der Zielgruppe. Was kann das Unternehmen Nützliches, Neues und Unterhaltsames einbringen? Völlig uneigennützig und ohne in Verbindung mit Umsatzzahlen zu stehen.


Wer also die eigenen Unternehmensprofile bei Instagram, Facebook und Co. ohne Marketingkenntnisse betreibt oder stiefmütterlich behandelt, riskiert gar Imageschäden.
Darum vermeide die folgenden 6 schlimmsten Fehler im Social Media Marketing:

 

FEHLER NR. 1: Posten ohne Strategie

Welche Ziele sollen mit den Social-Media-Profilen erreicht und wie können diese gemessen werden? Welche Zielgruppe soll mit welchem Inhalt angesprochen werden? Wer ist für Inhaltserstellung oder das Community Management zuständig? All diese Fragen müssen unbedingt VOR dem Start der Social-Media-Unternehmenspräsenzen klar beantwortet werden. Die Erstellung einer Strategie ist essentiell, denn nur so kann Social-Media-Marketing effektiv betrieben werden.

 

FEHLER NR. 2: Quantität vor Qualität

Jedes Unternehmen hat sicher viele Themen, die potentiell auf den Social-Media-Kanälen gespielt werden könnten: Angebote, Produkte, Leistungen, Mitarbeitervorstellungen, Veranstaltungen und und und. Dennoch sollte stets der Grundsatz „Qualität von Quantität“ gelten. Bei Facebook beispielsweise straft der Algorithmus minderwertigen Content gnadenlos ab. Top-Content hingegen wird mehr Personen angezeigt und erzielt dadurch eine höhere Reichweite. Welche Posting-Frequenz ideal ist, hängt stark von der eigenen Zielgruppe ab. Diese sollte vorab in der Social-Media-Strategie genau definiert werden.

 

FEHLER NR. 3: Schlechtes Coomunity Management

Gerade im Community Management kann man schnell ins Fettnäpfchen treten.
Grundsätzlich gilt daher:
Kommentare zu ignorieren ist ein No-Go: Fans könnten den Eindruck gewinnen, dass sie dem Unternehmen egal sind und sich von ihm abwenden. Im schlimmsten Fall kann aus einer solchen Situation sogar ein Shitstorm entstehen.
Automatische, standardisierte Antworten sollten die Ausnahme sein. Mache es besser und beweise Kreativität und gehe auf den Wunsch/das Anliegen des Kommentierenden ein.
Negative Kommentare einfach löschen ist übrigens ein absolutes NoGo: Wer negative Kommentare einfach löscht, kippt damit vermutlich noch Öl ins Feuer. Antworte lieber freundlich und biete eine weitere Kommunikation per E-Mail an.
Schnell zu reagieren ist übrigens das A und O. Wenn Nutzer eine Frage stellen, erwarten sie zeitnah eine Antwort und nicht mit mehreren Tagen Verzögerung.

 

FEHLER NR. 4: Content Recycling ohne Hand und Fuss

Content Recycling will stets überlegt sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Inhalte an die jeweiligen Plattformen und ihre Communites anzupassen, auch wenn das zusätzlichen Aufwand bedeutet.

 

FEHLER NR. 5: Unregelmässige Postings

Social-Media-Kanäle regelmäßig zu bespielen ist kontinuierliche Arbeit. Werden die Unternehmensaccounts vernachlässigt, schlägt sich das schnell in geringeren Reichweiten und weniger Interaktionen nieder. Deshalb ist eine gute Social-Media-Planung unersetzlich.

 

FEHLER NR. 6: Social Media als reinen Verkaufskanal zu betreiben

Was für das Leben gilt, ist auch im Social Media Marketing relevant: Die Mischung macht’s! Wer als Unternehmen seine Fans ausschließlich mit Angeboten und Produktvorstellungen bombardiert, verfolgt beim Social-Media-Marketing einen falschen Ansatz. Vielmehr sollten die eigenen Seiten und Kanäle dafür genutzt werden, mit den Fans und Abonnenten in Kontakt zu treten und ihnen authentische Informationen (Behind-the-Scenes-Eindrücke, Mitarbeitervorstellungen, u.a.) über das Unternehmen zur Verfügung zu stellen. In diesem Kontext darf dann auch immer wieder auf die eigenen Produkte und Leistungen verwiesen werden – aber nicht ausschliesslich.


Noch eine Bemerkung zum Schluss: Die Annahme, viele Fans oder Follower bringen viel, ist falsch. Natürlich erhöhen viele Follower grundsätzlich die Reichweite von Beiträgen, aber wenn diese vielen Fans auf Dauer inaktiv bleiben und keinerlei Aktivität stattfindet, bringt es dem Unternehmen keinen echten Mehrwert.

Das Social Web ist kein Zauberwerk – es ist für Unternehmen genauso mühsam und anstrengend wie in allen Marketingbereichen, dort erfolgreich zu sein. Jedes Unternehmen, das sich einmal für Social Media Kanäle entschlossen hat und dort seine Zielgruppe antrifft, sollte Geduld haben, wertvolle Inhalte bereitstellen und am Ball bleiben.

 
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